Glut, Stahl und Beton

Ein lang gehegter Wunsch für eine Fotoidee konnte ich nun endlich umsetzen. Ich glaube jeder Fotograf, der mal diese Feueringe aus verglühender Stahlwolle schon mal gesehen hat, möchte dies ebenfalls ausprobieren. Ich war von Anfang an fasziniert von diesen Bildern in denen die Glutfunken nur so durch die Luft fliegen.

Aber es mussten ein paar Vorbereitungen getroffen werden damit alles passt. Es muss der Ort stimmen, das Wetter und die Bildkomposition. Klar es muss dunkel sein. Aber es wäre natürlich toll wenn man Sterne sehen könnte oder eine dramatische Wolkenbildung. Einfach nur nachtschwarzer Himmel und ein Feuerring halten den Blick auf dem Bild nicht so fest. Aber jetzt im Mai passte alles zusammen.

Am Strand von Blavand stehen aus vergangenen, dunklen Zeiten noch Bunker, die nun von einem Künstler mit einem Pferdekopf und Pferdeschwanz aus Stahl „aufgehübscht“ wurden. So wirken die grauen und vewitterten Klötze nicht mehr ganz so trist und trostlos.
Am Strand ist die Feuergefahr, die von den brennend heißen Stahlfunken ausgeht auch sehr gering. Strand, weiter Sternenhimmel, Leuchturm von Blavands Huk und diese Kunstobjekte aus Stahl und Beton bilden die ideale Kulisse. Das Wetter spielte an diesem Abend auch mit. Beinahe Windstill und keine Wolken. Nur der Halbmond schluckte mit seinem Licht ein paar Sterne. Nun gut. Man kann halt nicht alles haben.

Ich war ziemlich gespannt ob alles klappen würde.Es war schließlich mein erster Versuch. Aber ich bin positiv überrascht. Beinahe alle Versuche die Feuerringe und die Umgebung in Szene zu setzen waren erfolgreich. Zum Glück hatte ich viele fleißige Helfer die ich mit Funk dirigieren konnte und die mir bei den Aufnahmen halfen. Alleine wäre das doch schon ziemlicher Aufwand geworden. Auch musste ich feststellen, daß Stahlwolle nicht gleich Stahlwolle ist. Der erste Satz brannte anders ab als der zweite Satz aus einer anderen Packung. Woran es genau lag konnte ich noch nicht ausmachen denn optisch und haptisch scheinen beide gleich. Dennoch hatte ich beim zweiten Satz Stahlwolle dickere Funken und es brachen häufiger ganze Klumpen aus dem eigens dafür präparierten Schneebesen-Halter heraus.

Für einen coolen optischen Effekt sorgte auch eine Unachtsamkeit, ja quasi ein „Fehler“ beim Fotografieren. Dadurch das wir einen schönen warmen Tag hatten und nun Nachts am Wasser waren beschlug das Objektiv relativ plötzlich. Viele Bilder sind ohne den Dunst des Objektives entstanden aber plötzlich bekamen die nachfolgenden Bilder einen Schleier. Da ich selbst nicht an der Kamera stand zu diesem Zeitpunkt, sondern bei der Stahlwolle half, fiel es mir nicht auf. Erst als ich ein paar Bilder später die Fotos kontrollierte bemerkten wir das beschlagene Objektiv. Dennoch, oder gerade wegen dem beschlagenen Objektiv sind dabei aber sehr interessante Bilder entstanden. Unter anderem dieses hier von der Oberfläche der Sonne 🙂

So gesehen können auch Fehler Kreativität ergänzen. Alles in allem ein gelungener erster Versuch. Viele Eindrücke wurden gesammelt und noch mehr Ideen entwickelt was man beim nächsten Mal alles machen könnte. Ein nächstes Mal wird es geben, da bin ich mir sicher.

Diese und mehr Bilder von der Feuerring-Aktion findest du in meiner Fotogalerie unter diesem Link

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